Entourage-Effekt: Synergie zwischen Cannabinoiden und Terpenen

Inhaltsverzeichnis

was ist der Entourage-Effekt?

Der Entourage-Effekt ist ein Begriff, der erstmals in einer im Juli 1998 im European Journal of Pharmacology veröffentlichten Studie über die Wechselwirkung zwischen verschiedenen Cannabisverbindungen verwendet wurde. Der Text(An entourage effect: inactive endogenous fatty acid glycerol esters enhance 2-arachidonoyl-glycerol cannabinoid activity) wurde von Forschern und Wissenschaftlern wie Professor Raphael Mechoulam und Shimon Ben-Shabat verfasst und zeigt, dass die Aktivität eines bestimmten Cannabinoids durch die Anwesenheit einer anderen Verbindung, in diesem Fall der Ester einer Fettsäure, erhöht wird. Im Laufe der Jahre wurde dieser Begriff jedoch geprägt, um die Interaktion oder Synergie zwischen den verschiedenen Cannabinoiden, Terpenen und Flavonoiden in der Pflanze zu beschreiben, die die Wirkung von Cannabis ausmachen.

Kurz gesagt, und wie wir weiter unten noch genauer sehen werden, handelt es sich um ein Prinzip, bei dem die Verbindung zwischen den verschiedenen in Cannabis vorhandenen Verbindungen die Wirkung jeder einzelnen von ihnen verstärken (oder abschwächen) kann, wodurch in vielen Fällen die durch die Verabreichung von isolierten Cannabinoiden erzielte Wirkung verbessert wird. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Potenzierung der Wirkungen von Phytocannabinoiden, wenn THC und CBD zusammen verabreicht werden, da sie ein Wirkungsniveau erreichen, das bei getrennter Verabreichung der beiden Verbindungen nicht möglich ist, und gleichzeitig einige der unerwünschten Wirkungen der ersteren vermieden werden. Aus diesem Grund suchen immer mehr Patienten nach Cannabissorten mit einem breiteren Spektrum an Cannabinoiden und Terpenen, um sicherzustellen, dass sie diese Interaktion zwischen den verschiedenen Molekülen und damit eine stärkere und wirksamere Wirkung aus medizinischer Sicht erreichen.

Cannabinoide, Terpene und andere Verbindungen wirken synergistisch (Foto: Don Goofy)

Entourage-Effekt und Medikamente auf Cannabinoidbasis

Es ist nun mehr als zwanzig Jahre her (1985), dass in den USA ein reines THC-haltiges Medikament zur Bekämpfung der Symptome einer Chemotherapie mit der Handelsbezeichnung Marinol auf Rezept verkauft wurde. Sowohl Ärzte als auch Patienten stellten jedoch bald fest, dass dieses Medikament weit weniger wirksam war als die Kombination verschiedener Cannabinoide und Terpene, die viele Menschen beim Konsum der ganzen Cannabispflanze erfahren. Daher konzentrierte sich die Forschung von nun an auf die Wechselwirkung zwischen primären und sekundären Verbindungen in unterschiedlichen Verhältnissen, die, wie Forscher wie Dr. Sanjay Gupta bestätigten , oft vielversprechendere Ergebnisse lieferten als isolierte Cannabinoide in reiner Form.

Dennoch und angesichts der aktuellen Gesetzgebung in den meisten Ländern der Welt verzichten viele der aus Cannabis hergestellten medizinischen Produkte auf THC und bieten in vielen Fällen nur CBD an. Im besten Fall, und da THC vielerorts noch immer verboten ist, wird eine Kombination aus CBD und einigen Terpenen angeboten, die zwar wirksamer ist als eine Formulierung mit einem isolierten Cannabinoid wie CBD, aber weit hinter dem Potenzial von Produkten zurückbleibt, die auch THC enthalten.

Israelischer Professor Raphael Mechoulam, der als erster THC isolierte

Zwar schreitet die Forschung voran und es gibt immer mehr CBD-Produkte und sogar Terpene, die aus Cannabis oder anderen Pflanzen extrahiert werden (die die Durchlässigkeit von Gewebe und Schleimhäuten erhöhen und so die Aufnahme anderer Verbindungen verbessern).tausende von Patienten weltweit werden jedoch nicht in der Lage sein, von dieser interessanten Wirkung zu profitieren, wenn sie nicht auch THC verwenden können, das Studien zufolge eine der wichtigsten "Zutaten" für die Entstehung dieser Synergie zwischen den Molekülen zu sein scheint.

Ethan B. Russo, ein angesehener amerikanischer Neurologe und leidenschaftlicher Cannabisforscher, ist ein weiterer der vielen Forscher, die auf den Entourage-Effekt setzen, um den wahren Nutzen, den Cannabis Tausenden von Patienten bieten kann, zu erhalten. Seinen Studien zufolge kann der Entourage-Effekt bei der Behandlung zahlreicher Beschwerden wie Schmerzen, Entzündungen, Depressionen, Angstzuständen, verschiedenen Suchtkrankheiten, Epilepsie, Krebs und durch Pilze oder Bakterien verursachten Infektionen sehr nützlich sein. Aber Vorsicht: THC oder Tetrahydrocannabinol ist immer noch unerlässlich für die besten Ergebnisse, unabhängig davon, um welche Kombination von Verbindungen es sich handelt. Diesem Forscher zufolge mildert die Verabreichung von CBD zusammen mit THC angeblich die möglichen psychotischen (oder Angst-/Paranoia-) Wirkungen, die THC bei alleiniger Verabreichung verursachen kann.

THC und CBD wirken synergetisch, wenn sie zusammen verabreicht werden

Cannabinoide, Terpene und der Entourage-Effekt

Dank der wachsenden Zahl von Studien zu diesem Phänomen kennen wir bestimmte Kombinationen von Cannabinoiden und Terpenen, die sich bei der Behandlung bestimmter Erkrankungen als wirksam erwiesen haben:

Limonen + Pinen + Linalool: Sie sind wirksam bei der Behandlung von Akne und verstärken die Wirkung von THC
Limonen + Linalool: verstärken die Wirkung von CBD
Linalool + Caryophyllen + Myrcen: verstärken die Wirkung von Cannabinoiden zur Behandlung von Schlafproblemen
Caryophyllen + Myrcen + Pinen: geeignet zur Behandlung von Süchten
THC + CBD: Cannabinol (CBD) würde die positiven Wirkungen von THC verstärken und gleichzeitig die unerwünschten Wirkungen reduzieren und die Psychoaktivität modulieren sowie eigene therapeutische Wirkungen entfalten

Wie Sie aus diesen wenigen Beispielen ersehen können, ist es angesichts der enormen Menge an Cannabinoiden, Terpenen und anderen Verbindungen (Ketone, Ester, Laktone, Alkohole, Fettsäuren, Steroide usw.), die in Cannabis vorkommen , nicht schwer, sich die große Anzahl möglicher Kombinationen vorzustellen, die jeweils eine Reihe von bestimmten und spezifischen Wirkungen haben. Deshalb raten wir Ihnen immer, jede Pflanze einzeln auszuprobieren und ihre Wirkungen auf Ihren Körper zu studieren, damit Sie die Pflanze finden, die den richtigen Chemotyp für Sie bietet (denken Sie daran, dass jede Pflanze ihr eigenes Profil von Cannabinoiden, Terpenen und anderen Molekülen hat, ein einzigartiges Profil, so dass die Wirkungen jeder Pflanze je nach diesem Profil variieren können).

Dieses Video zeigt die Ergebnisse einer Studie, bei der sich ein BBC-Moderator freiwillig für einen Versuch am Menschen gemeldet hat. Dabei wurde den Patienten eine Dosis reines THC injiziert und ihre Reaktion darauf untersucht. Anschließend wurde das Gleiche gemacht, aber mit THC+ CBD injiziert. Wie man sieht, ist der Unterschied in der endgültigen Wirkung bei den einzelnen Personen beeindruckend, was zeigt, wie stark sich die Eigenschaften der Cannabinoide verändern, wenn sie allein oder zusammen verabreicht werden:

https://www.youtube.com/embed/6U8XARojnbM

Cannabis-Sorten mit THC, CBD und anderen Cannabinoiden

Die moderne Cannabiszucht berücksichtigt zunehmend den Gehalt an Cannabinoiden und Terpenen in den vermarkteten Sorten. Die heutigen Züchter sind sich voll und ganz bewusst, dass sie eine immer besser informierte Öffentlichkeit mit immer spezifischeren Bedürfnissen zufrieden stellen müssen, weshalb viele von ihnen den Cannabinoidgehalt (zumindest einiger Sorten) bereits in die Informationen über ihre Genetik aufnehmen. Hier ist eine Liste von Sorten, die wegen ihres Cannabinoidgehalts besonders attraktiv sind, insbesondere wegen ihres ausgewogenen Verhältnisses von THC und CBD:

Darüber hinaus finden Sie in unserer Liste viele weitere medizinische Sorten, die alle ein unterschiedliches Cannabinoid-Verhältnis aufweisen. Zögern Sie nicht, Ihre Fragen oder Kommentare hier zu hinterlassen.

Wir sehen uns bald wieder!

Studien und Veröffentlichungen über Cannabinoide und Terpene, die für diesen Artikel herangezogen wurden:

An entourage effect: inactive endogenous fatty acid glycerol esters enhance 2-arachidonoyl-glycerol cannabinoid activity. ShimonBen-Shabat, Ester Fridea, Tzviel Sheskina, Tsippy Tamirib, Man-Hee Rheec, Zvi Vogelc, Tiziana Bisognod, Luciano De Petrocellise, Vincenzo Di Marzod y RaphaelMechoulam
Taming THC: potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects. Ethan B. Russo
A tale of two cannabinoids: the therapeutic rationale for combining tetrahydrocannabinol and cannabidiol. Ethan B. Russo y Guy, G. W.
Cannabis is more than simply D9-tetrahydrocannabinol. Ethan B. Russo y John M. McPartland
The entourage effect: Synergistic actions of plant cannabinoids. Juan Sanchez-Ramos
Medicinal cannabis: is delta-9 tetrahydrocannabinol necessary for all its effects? J. D. Wilkinson, B. J. Whalley, D. Baker, G. Pryce, A. Constanti, S. Gibbons, E. M. Williamson
The Therapeutic Potential of Cannabis and Cannabinoids. Franjo Grotenhermen, Kirsten Müller-Vahl

Die Artikel von Alchimiaweb S.L. sind nur für erwachsene Kunden gedacht. Wir erinnern unsere Kunden daran, dass die Cannabissamen nicht im Katalog der Europäischen Gemeinschaft aufgeführt sind. Es handelt sich um Produkte, die zur genetischen Erhaltung und Sammlung bestimmt sind, auf keinen Fall zur Kultivierung. In einigen Ländern ist es strengstens verboten, sie keimen zu lassen, mit Ausnahme der von der Europäischen Union zugelassenen. Wir raten unseren Kunden, in keiner Weise gegen das Gesetz zu verstoßen, und wir sind nicht für deren Verwendung verantwortlich.

2024-02-27 Cannabinoide und Terpene