HHC oder Hexahydrocannabinol

was ist HHC oder Hexahydrocannabinol?

• Name: Hexahydrocannabinol
• Formel: C21H32O2
• IUPAC-Bezeichnung: (6aR,10aR)-6,6,9-Trimethyl-3-pentyl-6a,7,8,9,10,10a-hexahydrobenzo[c]chromen-1-ol
• Molekulare Masse: 316.485 g-mol-1
• Schmelzpunkt: 560,44 K
• Siedepunkt: 837.1K

Kürzlich hat ein neues Cannabinoid, von dem man bis vor kurzem noch nichts gehört hatte, in der Cannabispresse für Schlagzeilen gesorgt. Es handelt sich um HHC oder Hexahydrocannabinol, eine Verbindung mit ähnlichen Eigenschaften wie Delta-9 THC und Delta-8 THC, die sich dank ihrer Wirkung, die etwas milder ist als die ihres THC-Analogons, immer größerer Beliebtheit erfreut.

Diese Substanz wurde erstmals 1944 (das Patent ist auf 1947 datiert) von Roger Adams aus dem aus Cannabispflanzen extrahierten THC synthetisiert und wird normalerweise sowohl aus natürlichen Cannabinoiden als auch aus Cannabisextrakten extrahiert, da sie natürlicherweise nur in Cannabispollen und -samen und in sehr geringen Konzentrationen vorkommt. Wenn Sie also in letzter Zeit von HHC gehört haben, war es wahrscheinlich in seiner halbsynthetischen Form, d. h. in einem Labor aus Cannabinoiden oder Harzextrakten gewonnen.

wie wird HHC hergestellt?

Wir wissen bereits, dass Hexahydrocannabinol zwei Quellen haben kann, wobei die halbsynthetische Form diejenige ist, die heute bereits auf dem Markt ist. In seinen Experimenten gelang es R. Adams, dem berühmten Delta-9 THC durch ein Verfahren namens Hydrierung Wasserstoff (H2) hinzuzufügen, ein Verfahren, das bereits 1897 von dem französischen Chemiker Paul Sabatier entdeckt worden war.

Grob gesagt, wird bei diesem Verfahren gasförmiger Wasserstoff in einem Druckbehälter zu flüssigen Extrakten hinzugefügt (zur Beschleunigung des Prozesses werden auch Katalysatoren hinzugefügt), so dass die Kohlenstoff-Doppelbindungen der Cannabinoidmoleküle aufgebrochen werden, was zu einer Substanz führt, die als HCO oder hydriertes Cannabisöl bekannt ist. Wie bei anderen Cannabinoiden entsteht, wenn das Ausgangsmaterial nicht decarboxyliert wurde, ein Öl, das reich an HHCA oder Hexahydrocannabinolsäure ist, während man, wenn es decarboxyliert wurde, HHC oder Hexahydrocannabinol erhält.

Seitdem hat niemand mehr HHC viel Aufmerksamkeit geschenkt, bis es vor kurzem als mögliche Alternative zur Verwendung von THC vorgestellt wurde, das vielerorts immer noch illegal ist. Die Ähnlichkeit der Formel und der von den Konsumenten beschriebenen Wirkungen mit THC scheint dies zu bestätigen, auch wenn die Eigenschaften, Wirkungen und die Toxikologie dieses Cannabinoids noch weitgehend unerforscht sind.

Kurzum, wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass das heute vermarktete HHC kein natürliches Cannabinoid ist, sondern das Ergebnis menschlicher Tätigkeit im Labor, bei der einige in der Pflanze oder in ihren Extrakten enthaltene Cannabinoide durch den erwähnten Hydrierungsprozess in diese neue Verbindung umgewandelt werden. Die meisten Hersteller geben den genauen Prozess nur ungern bekannt, was die Festlegung von Herstellungsverfahren und Sicherheits- und Kontrollprotokollen noch schwieriger macht.

ist HHC eine Alternative zu THC?

Wie wir gesehen haben, weisen HHC und THC offensichtliche Ähnlichkeiten auf, angefangen bei ihrer chemischen Struktur, die sich nur dadurch unterscheidet, dass HHC eine Kohlenstoffbindung mehr, ein Esteratom und natürlich hydrierte Kohlenstoffe aufweist. Es wird vermutet, dass diese kleinen Unterschiede auf molekularer Ebene dazu führen, dass HHC eine stabilere Verbindung als THC ist, die durch den Kontakt mit Licht, Luft und hohen Temperaturen weniger anfällig für den Abbau ist.

Tetrahydrocannabinol (THC): Das wichtigste Cannabinoid in Marihuana

THC oder Tetrahydrocannabinol ist das wichtigste Cannabinoid in der Marihuanapflanze. Seine Psychoaktivität ist hauptsächlich für die von Cannabis hervorgerufenen Wirkungen verantwortlich, obwohl bekannt ist, dass diese Wirkung oft durch andere in der Pflanze vorhandene Verbindungen wie andere Cannabinoide oder Terpene moduliert wird. In diesem Artikel erklären wir mehr über THC und seine wichtigsten Eigenschaften.

Es versteht sich von selbst, dass diese größere Stabilität und Haltbarkeit die kommerzielle Attraktivität von HHC deutlich erhöht im Vergleich zu THC, dessen Vermarktung aufgrund seiner geringeren Stabilität und natürlich aufgrund seines legalen Status in vielen Ländern "komplizierter" ist. Kurz gesagt, Marken könnten ein legales Cannabinoid gefunden haben, das stabiler ist als THC und dessen Wirkung der von THC sehr ähnlich ist... die Gans, die das goldene Ei legt?

Potenz und Wirkung von HHC oder Hexahydrocannabinol

Wahrscheinlich dank seiner chemischen Struktur, die THC sehr ähnlich ist, bindet HHC auch an die CB1- und CB2-Cannabinoidrezeptoren im körpereigenen Endocannabinoidsystem und verursacht eine ähnliche Wirkung im Körper wie das berühmteste Molekül in Cannabis. Da es sich jedoch um eine neue Substanz auf dem Markt handelt, die noch nicht erforscht ist, beschränken sich die Aussagen über ihre Wirkungen auf die Erfahrungen ihrer Nutzer, so dass sie, wie man umgangssprachlich sagt, "mit Vorsicht zu genießen" sind.

Den Marken, die es vermarkten, und den Nutzern zufolge sind die Wirkungen von HHC denen von THC sehr ähnlich, vielleicht etwas milder. Zu diesen Wirkungen gehören:

• Stimmungsschwankungen
• Euphorie
• Sensorische Veränderungen
• Gefühl des Hungers
• Stimmungsaufhellung

Die Potenz dieses halbsynthetischen Cannabinoids hängt von der Menge an 9R-HHC und 9S-HHC im Produkt ab, den beiden Arten von HHC, die in HCO enthalten sind. Zur Erklärung: Sobald dem flüssigen Cannabisextrakt Wasserstoff zugesetzt wird, erhält man das hydrierte Öl oder HCO. Dieses Öl enthält sowohl 9R-HHC als auch 9S-HHC, zwei Verbindungen, die sich in ihrer Affinität zur Bindung an die CB1- und CB2-Rezeptoren erheblich unterscheiden; während die erstere eine hohe Affinität aufweist (sie wird eine starke Wirkung hervorrufen), hat die letztere kaum eine, so dass die endgültige Potenz des konsumierten HHC weitgehend vom Verhältnis von 9R-HHC zu 9S-HHC abhängt.

Das heute vermarktete HHC ist zwar in Cannabispollen und -samen enthalten, stammt aber aus dem Labor und wird durch Hydrierung von Cannabinoiden oder Extrakten gewonnen

Aus diesem Grund ist es schwierig, sowohl die richtige Dosierung als auch eine Standardstärke für diese Substanz festzulegen, da dies in hohem Maße von den getesteten Produkten abhängt und das Verhältnis von 9R-HHC zu 9S-HHC in diesen Produkten bekanntlich nicht einheitlich ist. Ein Produkt mit einem hohen Anteil an 9R HHC könnte 70-80% der Potenz von Delta-9 THC aufweisen und damit 20-30% stärker sein als Delta-8 THC und Delta-10 THC, während ein anderes Produkt mit einem höheren Anteil an 9S HHC sogar unter den beiden letztgenannten liegen könnte.

Weitere wissenschaftliche und klinische Forschung ist erforderlich, um so wichtige Aspekte dieser Substanz wie Potenz, Toxizität, Nebenwirkungen und Dosierung zu ermitteln.

ist es sicher, HHC zu konsumieren?

Wie wir wissen, ist es aufgrund des Mangels an Studien über die Wirkungen und die Toxizität von HHC leider unmöglich zu sagen, dass es sich um eine völlig sichere Verbindung handelt. Es mag zwar überraschen, dass eine Substanz ohne solche Studien auf den Markt kommt, aber das ist die Realität, und vorläufig muss sich der Anwender auf das Wort des Herstellers (der logischerweise behauptet, dass es sich um ein sicheres Produkt handelt) und auf die Aussagen anderer Anwender verlassen.

Außerdem wird es offensichtlich noch einige Zeit dauern, bis zuverlässige Studien über die langfristigen Auswirkungen des HHC-Konsums vorliegen, was nur natürlich ist, wenn man bedenkt, dass dieses Cannabinoid bisher weitgehend unbemerkt geblieben ist. Der Grad der Sicherheit von HHC ist daher noch unbekannt.

ist HHC legal?

Der rechtliche Status von HHC ist kompliziert. Da HHC in den Samen und Pollen der Pflanzen enthalten ist, könnte man argumentieren, dass es sich um natürliche Extrakte der Pflanze handelt, aber so einfach ist es nicht, denn es hängt auch von den THC-Gesetzen der einzelnen Länder ab. In den USA beispielsweise kann es als Schedule-1-Droge eingestuft werden, da es als THC-Analogon gilt und damit denselben Gesetzen unterliegt wie THC.

In Europa, wo jedes Land einen bestimmten THC-Grenzwert hat, den die angebauten Hanfsorten nicht überschreiten dürfen, könnte er in diesen Ländern vermarktet werden, da es ein rechtliches Vakuum hinsichtlich der Regulierung einer Substanz dieser Art gibt. Da es sich nicht genau um THC handelt, eröffnet sich ein möglicher Weg für seine Vermarktung, obwohl die Dinge nie zu 100 % sicher sind, wenn man sich in einer Grauzone bewegt.

Wie wir sehen, handelt es sich bei HHC um ein Cannabinoid, das erst seit kurzem auf Interesse stößt, so dass uns wissenschaftliche Studien fehlen, die uns Aufschluss über die Wirkungsweise im Körper und die kurz- und langfristigen Effekte geben können. Auch der rechtliche Status ist in den meisten Fällen unklar, so dass es wirklich schwierig ist, das Risiko abzuschätzen, das der Nutzer dieser Substanz beim Konsum eingeht. Wir für unseren Teil raten wie immer zu großer Vorsicht bei dieser Art von Substanzen und ein langes Leben des Selbstanbaus!