Reisen mit Rezept – So bereitest du dich richtig vor
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Du bist Cannabispatient*in und träumst von einer Reise, ohne auf dein Medikament zu verzichten? Ob Kurztrip in die EU oder Abenteuer weit weg – mit der richtigen Vorbereitung kannst du entspannt reisen. Aber Achtung: Einfach ins Gepäck werfen und los? Keine gute Idee! Seit April 2024 ist medizinisches Cannabis in Deutschland zwar kein Betäubungsmittel mehr, doch in vielen Ländern gelten strenge Regeln.
Was brauchst du, um legal und ohne Stress unterwegs zu sein? In Kollaboration mit Herbspot.de zeigen wir euch in folgenden Video die wichtigsten Schritte: Vom Schengen-Zertifikat für Reisen in der EU bis hin zu internationalen Attesten für Fernreisen. Plus: Praktische Tipps, wie du Zollprobleme vermeidest und alles sicher im Handgepäck hast.
Neugierig? Schau dir unser Video an und erfahre, wie du deinen Trip mit Cannabis auf Rezept entspannt planst – ohne böse Überraschungen! Im Anschluss findest du alle essentiellen Infos noch einmal als Checkliste zusammengefasst.
Seit April 2024 gilt medizinisches Cannabis in Deutschland nicht mehr als Betäubungsmittel. Klingt entspannt – aber Vorsicht: In vielen Ländern, sogar innerhalb der EU, gelten weiterhin strenge Regeln. Wer unvorbereitet reist, riskiert Ärger am Flughafen oder sogar ernsthafte Konsequenzen.
Damit du deinen Urlaub oder deine Geschäftsreise stressfrei genießen kannst, fassen wir dir hier die wichtigsten Schritte und Tipps aus dem Video nochmal zusammen:
Cannabis auf Rezept im Flugzeug – was ist erlaubt?
Viele Patient:innen fragen sich: Darf ich Cannabis im Handgepäck oder im Koffer transportieren? Grundsätzlich gilt:
- Cannabis gehört immer ins Handgepäck (nicht ins Aufgabegepäck).
- Du brauchst offizielle Dokumente, die den legalen Besitz belegen.
- Die Originalverpackung aus der Apotheke ist Pflicht.
Reisen innerhalb der EU mit Cannabis: Schengen-Zertifikat
Für Reisen in Schengen-Staaten benötigst du das sogenannte Schengen-Zertifikat (Bescheinigung für das Mitführen von Betäubungsmitteln im Rahmen einer ärztlichen Behandlung).
- Gültigkeit: Bis zu 30 Tage
- Voraussetzung: Nur für den eigenen Bedarf
- So beantragst du es:
- Dein Arzt füllt das Formular mit Angaben zu dir, Medikament, Dosierung und Reisedauer aus.
- Du lässt das Dokument bei der zuständigen Landesgesundheitsbehörde beglaubigen.
- Das Formular findest du auf der Website des Bundesministeriums.
Tipp: Beginne mindestens 2–4 Wochen vor der Reise, da die Bearbeitung dauern kann.
Cannabis auf Reisen: Länderspezifische Regeln in Europa
- Frankreich: Rezeptkopie mitführen, Maximalmenge = 30 Tage
- Spanien: Zusätzliches Permit der Arzneimittelbehörde (AEMPS) + ärztliches Schreiben
- Italien: Zertifikat muss vom Gesundheitsministerium des Herkunftslandes genehmigt werden
International reisen mit Cannabis – Attest und Sondergenehmigungen
Außerhalb der EU/Schengen-Zone gelten strengere Vorschriften. Manche Länder sind relativ tolerant, andere wiederum verbieten die Mitnahme komplett.
- Benötigt wird: ein mehrsprachiges ärztliches Attest mit Angaben zu dir, Medikament, Dosierung und Reisedauer
- Beglaubigung: durch die Landesgesundheitsbehörde
- Form: kein Standard, aber orientiert an den Richtlinien des INCB (International Narcotics Control Board)
- Check: Kontaktiere Botschaften der Ziel- und Transitländer
Wie viel Cannabis darf man mitnehmen?
- Häufig: bis zu 30 Tage Vorrat
- Manche Länder: komplette Verbote, unabhängig von Rezept oder Attest
Vorsicht in diesen Ländern
- Asien & Naher Osten: strenge Drogengesetze → Haftstrafe möglich
- USA: In Bundesstaaten ohne Legalisierung drohen ebenfalls harte Strafen
Checkliste: Cannabis auf Reisen sicher transportieren
- Frühzeitig planen: mindestens 2–4 Wochen vor Abreise
- Kontakt zur Botschaft aufnehmen (auch für Transitländer)
- Immer in der Originalverpackung bleiben
- Dokumente + Medikamente im Handgepäck aufbewahren
- Patienten-ID kann hilfreich sein, ersetzt aber keine offiziellen Dokumente
Mit guter Vorbereitung kannst du also auch als Cannabispatient:in problemlos reisen. Wichtig: Nimm das Thema ernst – Regelverstöße können gravierende Folgen haben.